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Druck- und Pressehaus Naumann (Gelnhausen/Deutschland): Zweite Einstecklinie binnen weniger Monate

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Druck- und Pressehaus Naumann (Gelnhausen/Deutschland): Zweite Einstecklinie binnen weniger Monate

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21900

17.05.2018 – Seit Jahren beeindruckt das Druck- und Pressehaus Naumann (Gelnhausen/Deutschland) durch die Volumina, die mit einer einzigen Ferag RollStream Linie bewegt und zuverlässig auch in kleinster Stückelung eingesteckt werden. Für ein zweites Weiterverarbeitungs-Projekt waren jetzt bei dem hessischen Unternehmen schon vor der Inbetriebnahme rekordverdächtige Leistungen nötig.

Mirco Täuber, Technischer Leiter, Druck- und Pressehaus Naumann (Gelnhausen, D).

Naumann in Gelnhausen, etwa 50 km östlich der Großstadt Frankfurt am Main, betreibt seit 2008 ein Beilageneinstecksystem von Ferag mit MultiSertDrum und RollStream mit 22 JetFeedern. Damit leistet das Unternehmen Erstaunliches: 2017 wurden über diese einzige Linie rund eine halbe Milliarde Beilagen eingesteckt. Das Volumen ist von Jahr zu Jahr gewachsen und zeigt, dass das Vertrauen der Werbekunden ins "Push-Medium" Beilage und in die Trägermedien Tages- bzw. Wochenzeitung in Deutschland extrem hoch ist.

Neue Druckmaschine
2016 war auch für den Druck eine wegweisende Entscheidung getroffen worden: Da alle Gesellschafter von der Zukunftsfähigkeit des Standortes überzeugt sind, wurde eine neue Rotation Typ Commander CL bei Koenig & Bauer in Würzburg bestellt – zwei Türme für den Druck von 32 Seiten. Und für die Rotationsentsorgung war zunächst eine zweckmäßige Lösung mit gebraucht erworbenen Kreuzlegern geplant, von denen dann die gestapelten Zeitungsprodukte, falls nötig, in die Halle mit der bestehenden RollStream für den Einsteckvorgang transportiert werden sollten. Aber „Unverhofft kommt oft“ heißt ein geflügeltes Wort im Deutschen. Anfang 2017 und mitten im ursprünglichen Projekt, während bereits die ersten Teile für die neue Druckmaschine angeliefert wurden, ergab sich plötzlich für Naumann-Geschäftsführer Jochen Grossmann eine ganz neue Situation: Durch die Schließung eines Produktionsstandortes im 90 km entfernten Gießen konnte das Druck- und Pressehaus Naumann umfangreiche Druckaufträge akquirieren. Zusammen mit den fünf Tageszeitungs-Ausgaben und zwölf Wochenblättern mussten auch weitere 60 bis 80 Mio. Beilagen bewältigt werden. Und es bestand keine Chance, dieses Volumen noch zusätzlich auf der bestehenden Ferag-Einstecklinie zu verarbeiten. Für das Druck- und Pressehaus Naumann und seinen Technischen Leiter Mirco Täuber hieß das, über ein völlig neues Konzept der Weiterverarbeitung nachzudenken – inklusive einer zusätzlichen Einstecklinie.

Die zweite Einstecklinie
Zunächst musste sich Ferag im Angebotsverfahren gegen Wettbewerber durchsetzen. Dass dies überzeugend gelang, ist auch der optimalen Einbindung der angebotenen Technik in vorhandene Strukturen zu verdanken – unter anderem der Integration der bereits erworbenen Offline-Rotationsentsorgung. Heute wird bei Naumann in der Halle neben der Rotation auf einer MultiSertDrum MSD-2C eingesteckt, an die zwei RollStream angebunden sind – einmal mit zwei JetFeedern, die andere durch zwölf JetFeeder bestückbar. Weitere Anleger sind in nächsten Ausbaustufen nachrüstbar. Warum MSD und nicht beispielsweise eine Kombination aus EasySert und FlyStream? Mirco Täuber: „Hätte es 2008 schon diese Ferag-Systeme gegeben, wären Sie für unser Beilagen-Einsteckgeschäft ideal gewesen. Bei der neuen Linie war uns nun die Fähigkeit besonders wichtig, das Hauptprodukt zweimal öffnen zu können.“ Dies hat mit der Notwendigkeit zu tun, mit Vorprodukten zu arbeiten, die Beilagen aber nicht nur neben dem VP miteinstecken zu können.

Eine Weiche macht die Gesamtanlage flexibel
Für die Gießener Tageszeitungstitel wird üblicherweise stark mit Vorprodukten gearbeitet. Andererseits hat der Kundenauftrag auch die nächtliche Online-Weiterverarbeitung notwendig gemacht und damit eine Technologie, die mit der Druckgeschwindigkeit von 40.000 Ex./Std. mithalten kann. Jochen Grossmann: „Zwischen 22.30 und 2.30 Uhr zählt bei uns jede Minute. Als Dienstleister werden wir an unserem Tempo gemessen.“ Deshalb ist eine Offline-Produktion nicht nur wegen des erhöhten Personalbedarfs ausgeschlossen. Wegen dieser unterschiedlichen Anforderungen jedoch – nachts das enge Zeitfenster, bei vielen anderen Aufträgen aber die Notwendigkeit die vielen Anleger der älteren Einsteckanlage zu nutzen – ist das Gesamtsystem bei Naumann so ausgelegt, dass jederzeit umgeschaltet werden kann. Eine Weiche innerhalb der Universal-Transporteur-Strecke macht dies möglich. Wenn die Zeitungen dann direkt aus der Druckmaschine nur per Kreuzleger abgestapelt werden, kann die Einstecklinie separat für andere Aufträge genutzt werden, denn auch Sie wurde mit zwei zusätzlichen MultiStack Paketkreuzlegern der neuesten Generation für Leistungen bis zu 90.000 Ex./Std. und 30 bis maximal 40 Paketen pro Minute ausgestattet.

Besonders enges Zeitfenster für das Projekt
Die Vergabe des Investitionsprojektes an die Ferag erfolgte im Spätsommer 2017. Es blieben also maximal vier Monate: Am 1. Januar 2018 mussten sämtliche eigenen wie auch die Kundenprodukte über die Bestandsanlagen sowohl als auch über die neuen Maschinen laufen. Mirco Täuber: „Binnen sechs Wochen haben wir die ehemalige Druckhalle, die nun die Einstecklinie aufnehmen musste, kernsaniert und mit einem neuen Fundament versehen.“ Am 9. Oktober kamen die ersten Ferag-Komponenten. Und während die Ferag-Techniker mit der Montage begannen, wurde quasi nebenan die restliche Sanierung des Baukörpers vorangetrieben. Bereits am 18. Dezember konnte das System aus MSD-Einstecktrommel, doppelter RollStream und vierzehn JetFeedern in Betrieb genommen werden. Jochen Grossmann: „Mit unseren beiden Ferag-Einstecklinien sind wir jetzt sehr gut aufgestellt – einerseits hier neben der Druckmaschine der Sprinter für die schnelle Nachtproduktion und über den Hof die große Anlage für ‚Mittelstrecken und Langläufer‘.“ Beide Linien können über die Ferag-Steuerung und die Optimizer-Software gesteuert und im Blick auf die Auslastung optimal gesteuert werden. Mirco Täuber: „Deshalb haben wir uns bei der Bedienung des neuen Systems für die alte Standard-Bedienoberfläche entschieden.“
Für die Zukunft gerüstet

„Was die hessische Zeitungslandschaft angeht“, so prognostiziert Geschäftsführer Jochen Grossmann, „sind wir bei der Konsolidierung mit Sicherheit noch nicht am Ende.“ Selbst die Direktverteilungsfirmen brauchen inzwischen oft „verlagsähnliche Produkte“ als Trägerobjekte. Das verspricht ganz neue Druckaufträge. Vor diesem Hintergrund wurden sowohl die neue Druckmaschine als auch die Weiterverarbeitung darauf ausgelegt, weitere komplexe und qualitativ anspruchsvolle Aufträge verkraften zu können.

(http://www.ferag.com)

Autor

Michael Spinner-Just's picture

Michael Spinner-Just

Datum

2018-06-08 10:25

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