Die Volumen sind eindrücklich: Rund 650 Millionen Beilagen werden im Druckhaus Axel Springer in Berlin-Spandau jährlich in die verschiedensten Zeitungstitel eingesteckt. Die eine Hälfte mit neun NewsLinern in neun Tages- und fünf Sonntagszeitungen, die andere Hälfte mit zwei ProLiner/Co-Linern in zwei Wochenblättern mit insgesamt 46 Teilausgaben. «Die Zahl der Beilagen ist bei den täglich erscheinenden Zeitungen zwar rückläufig», sagt Claus Pengel, Werkleiter Druckhaus Axel Springer in Berlin-Spandau. «Doch bei den Wochenblättern zeigt der Trend seit Jahren nach oben.»
Die bis zu 33 im Nordischen Tabloid-Format erscheinenden Teilausgaben des «Berliner Wochenblatts» für den Grossraum Berlin haben eine Totalauflage von rund 1,53 Millionen Exemplaren und sind in rund 1500 verschiedene Belegungseinheiten aufgeteilt (siehe auch Artikel auf Seite 4 dieser Ausgabe). Dazu kommt das Wochenend-Extra der «Berliner Morgenpost» in einer Auflage von 1,35 Millionen Exemplaren mit 13 Teilauflagen. Druck und Weiterverarbeitung der «Berliner Woche» wurden zu Beginn dieses Jahres von einer externen Druckerei nach Berlin-Spandau verlegt. «Wir verbessern damit unsere Auslastung und erhöhen die wirtschaftliche Attraktivität unserer Druckerei», begründet Claus Pengel den Standortwechsel.
Mit neun NewsLinern verfügte das Druckhaus Spandau im riesigen Versandraum mit den Dimensionen eines Fussballplatzes bereits über grosse Einsteckkapazitäten. Doch die allesamt mit einem Hauptprodukt- und zwei Vorproduktanlegern sowie drei Beilagen- und einem Kartenanleger ausgestatteten Einstecksysteme von Müller Martini stiessen mit dem zusätzlichen Druck der Anzeigenzeitungen an ihre Grenzen.
Bis zu 15 Beilagen
«Zum einen überschneidet sich die Produktion von Tages- und Anzeigenzeitungen teilweise», so Claus Pengel. «Denn die Anzeigenzeitungen produzieren wir Montag/Dienstag und Donnerstag/Freitag ohne Unterbrechung in bis zu 36 Stunden nonstop. Zum andern haben die Wochenblätter im Schnitt zwischen sechs und zehn, in Spitzenzeiten jedoch bis zu 15 Beilagen – von Handzetteln bis zu Vorprodukten grosser Einkaufscenter.»
Axel Springer entschied sich deshalb für zusätzliche Einsteckkapazität in Form zweier je zwölf Stationen aufweisender ProLiner. Diese sind gekoppelt mit jeweils einem Vorsammler CoLiner à sechs Stationen sowie pro Linie mit drei CombiStack, einem neuartigen Paketbildner ohne Lagen mit integrierter Adressierung und Verschnürung. «Damit sind wir», betont Claus Pengel, «nicht nur für ein schwankendes Beilagenaufkommen bestens gerüstet. Wir haben von der Rotation über die Puffer, Einstecklinien, Kreuzleger und Rampen bis zum LKW durchgängige Prozesse, die unabhängig von der Zeitungsproduktion ohne Unterbrechung erfolgen.»
Platzsparende Lösung
Für den Werkleiter des Druckhauses Spandau ist die Kombination zwischen einer Einsteckmaschine und einem Vorsammler «die ideale Lösung. Sie ist platzsparend und kann einfach erweitert werden.» Für 90 Prozent der Produktionen werden ProLiner und CoLiner benötigt. Doch auch bei den restlichen Einsteckprozessen wird der CoLiner meistens zugeschaltet – «zu Lernzwecken, um die Mitarbeiter an das optimale Zusammenspiel zwischen den beiden Maschinen zu gewöhnen», wie Claus Pengel sagt.
Die Erfahrungen der ersten Betriebsmonate sind laut Claus Pengel durchweg positiv: «Die Nettoleistung im Einsteckprozess liegt zwischen 25 000 und 28 000 Exemplaren, womit die Zielvorgabe erfüllt ist. Pro Linie und Schicht kann ein Maschinenführer das ganze System bedienen. Der CombiStack ist optimal für das Nordische Tabloid-Format. Und die Erweiterung des Leitsystems Mailroom Produktion Control System MPC optimiert die Anlegerbelegung, so dass wir eine optimale zeitliche Abfolge in der Anlegerbelegung mit Prospekten erhalten.»
Für ein schwankendes Beilagenaufkommen bestens gerüstet
Für ein schwankendes Beilagenaufkommen bestens gerüstet
Article ID:
14533
Druckhaus Axel Springer in Berlin-Spandau
27.01.12 - Nach neun NewsLinern nahm das Druckhaus Axel Springer in Berlin-Spandau zusätzlich zwei Zeitungs-Einstecksysteme ProLiner mit Vorsammler CoLiner von Müller Martini in Betrieb. Damit werden für den Berliner Raum Wochenblätter mit insgesamt 46 Teilausgaben, einer Totalauflage von 2,9 Millionen Exemplaren und bis zu 15 Beilagen pro Titel produziert.
Claus Pengel, Werkleiter Druckhaus Axel Springer in Berlin-Spandau (links): „ProLiner mit CoLiner ist eine ideale Lösung. Sie ist platzsparend und kann einfach erweitert werden.“ Rechts Roland Prieske, Niederlassungsleiter Müller Martini Deutschland.
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