Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie, die die Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) durchgeführt hat. „Die Rolle der Zeitung für die Region“ zeigt, wie stark das Bedürfnis der Menschen nach Heimat und regionaler Identität ist: Für neun von zehn Deutschen ist „Heimat“ eine wichtige Kategorie. Sie definieren sie in erster Linie emotional: „Meine Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle“, sagen 91 Prozent. „Ein Ort, den ich in meinem Herzen trage“ (82 Prozent), „wo die Menschen sind, die ich liebe“ und „wo ich das Gefühl habe, dazuzugehören“ (jeweils 81 Prozent).
Für das subjektive Empfinden spielt auch die räumliche Zugehörigkeit eine Rolle: 82 Prozent verbinden mit Heimat die Umgebung, die vertraut und bekannt ist bzw. den eigenen Wohnort (76 Prozent). Eine Heimat finden 63 Prozent auch dort, wo sie gemeinsame Interessen teilen (63 Prozent), sich aktiv engagieren und Einfluss nehmen können (jeweils 46 Prozent). Heimat steht also für Nähe, Vertrautheit, Zugehörigkeit. Eine (emotionale) Heimat zu haben, gewinnt in Zeiten der Globalisierung offenbar an Bedeutung.
Zeitung schafft Integration
Zum Gefühl von Lebensqualität und zur Zufriedenheit am Wohnort trägt wesentlich auch eine Infrastruktur mit Wohnungsangebot, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit und Verkehr und nicht zuletzt ein funktionierendes kommunales Umfeld mit Bürgerengagement und Informationsmedien bei. Tatsächlich ist das Vorhandensein von lokalen Informationsangeboten, in erster Linie der Tageszeitung, laut der repräsentativen Studie für die meisten Menschen ein wichtiges Element von Lebensqualität.
„Heimat und Zeitung gehören zusammen. Aber regionale Zeitungen sind mehr als ein Wohlfühlfaktor – sie fördern auch wesentlich Integration und Identifikation mit der Wohnumgebung. Das macht sie zu einem unverzichtbaren lokalen Akteur und gesellschaftlichen Bindeglied“, sagt dazu Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV.
So zeigt die BDZV-Studie einen Zusammenhang zwischen Heimatgefühl, regionaler Verbundenheit und Zeitungslektüre auf. Denn Zeitungsleser informieren sich nicht nur häufiger über das Geschehen vor Ort (Index 124 im Vergleich zur Gesamtbevölkerung), sie empfinden sich auch qualitativ deutlich besser mit Nachrichten über die Ereignisse am Wohnort versorgt (Index 143) und fühlen sich sehr viel stärker mit der Region verbunden (Index 112). Das zeigt sich nicht zuletzt an einem äußerst hohen Aktivitätsindex: Zeitungsleser legen ein weit überdurchschnittliches Engagement in Vereinen, lokalen Institutionen und Initiativen an den Tag (Index 144).
Bei fast allen Befragten genießt die Zeitung eine hohe Wertschätzung und Relevanz. Ihre Rolle in der Region gilt als nahezu unverzichtbar: 91 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die regionale Tageszeitung über alle wichtigen lokalen Akteure berichtet, eine vertraute Institution in der Region (90 Prozent) und feste Größe (89 Prozent) ist. Außerdem enthält sie seriöse Werbung (88 Prozent), ist ein Sprachrohr für die Menschen in der Region (85 Prozent) und gibt ganz allgemein Orientierungshilfe am eigenen Wohnort (85 Prozent).
Hinweis zur Methode: Für die Studie wurden im März und April 2019 3.048 Personen befragt. Die Grundgesamtheit umfasst deutschsprachige Internetnutzer ab 14 Jahren. Durchgeführt wurde die Studie als Online-Befragung. Konzept und Analyse erfolgte durch die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft, Frankfurt am Main.Die Infografiken können Sie hier herunterladen.
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