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Zeitungsdruckereien suchen nach alternativen Geschäftsmodellen

Zeitungsdruckereien suchen nach alternativen Geschäftsmodellen

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19052

Wie Zeitungsdruckereien weltweit auf sinkende Auflagen, Kostendruck und anspruchsvollere Kundenwünsche reagieren, versucht nun erstmals eine Studie des Weltzeitungsverbands WAN-IFRA zu erforschen. Zeitungsdrucker sind eingeladen, ihre Expertise zu teilen.

Die Suche vieler Verlagshäuser nach schlankeren Kostenstrukturen und die Verbreitung digitaler Kommunikationstechnologien ihrer Inhalte wirkt sich recht direkt auf die Position der Zeitungsdruckereien aus. Im deutschsprachigen Raum wurden in den letzten Monaten einige verlagseigene Druckereien aus dem gemeinsamen wirtschaftlichen Gefüge mit den Verlagen heraus gelöst oder geschlossen.

Druckkapazitäten kaufen sich Verlage immer öfter auf dem Markt zu, statt die eigene Infrastruktur zu nutzen. "Was wir erleben,  ist ein fundamentaler Umbruch: Inhalte-Produktion und Zeitungsproduktion werden entkoppelt.", sagt Manfred Werfel, Deputy CEO des Weltzeitungsverbandes WAN-IFRA. Für Zeitungsdruckereien wächst damit die Notwendigkeit, sich mit neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen auseinander zu setzen, um sich am Markt neu aufstellen zu können.

WAN-IFRA hat in den vergangenen Monaten eine internationale Studie zu diesem Fragenkomplex durchgeführt. Der neue Bericht über diese Studie wird Anfang September der Öffentlichkeit präsentiert und bei der World Printers Forum Konferenz am 7. Oktober in Hamburg ausführlich vorgestellt werden.

Eine Online-Umfrage (http://tiny.cc/newsprint15), die WAN-IFRA und das österreichische Branchenmagazin 4c nun gemeinsam erarbeitet haben, soll ergründen, wie Zeitungsdruckereien auf diesen Wandel reagieren. „Die Muster wirtschaftlicher Herausforderungen bei Zeitungsdruckereien ähneln sich. Aber wie diese Druckereien sich neue Geschäftsfelder erschließen, mit welchen Technologien sie das tun und mit welchen Zielen, ergibt ein sehr vielschichtiges Bild und wurde bisher noch nicht erhoben.“, sagt Martin Schwarz, Chefredakteur von 4c.

Die Umfrage beschäftigt sich mit mehreren relevanten Themenkomplexen von den wirtschaftlichen Hürden bei der Etablierung neuer Geschäftsfelder bis zur Relevanz neuer Technologien. Denn Möglichkeiten zur Neuorientierung gibt es zuhauf: „Wenn Auflagen und Seitenzahlen zurückgehen und gleichzeitig die Anforderungen an Produktivität und Kosteneffizienz steigen, kommen andere Geschäftsmodelle für den Zeitungsdruck in die Diskussion.

Zeitungsdruckereien können als Profit Center arbeiten, sie können in einem Joint Venture mehrere Verlage bedienen oder gar als unabhängige Firmen ihre Dienstleistungen konkurrierenden Kunden und Verlagen anbieten“, sagt Manfred Werfel.

Zeitungsdrucker sind eingeladen, die Umfrage zu nutzen und durch ihre Teilnahme eine möglichst breite Datenbasis für die Ergebnisse zu schaffen. Als Dankeschön erhalten teilnehmende Druckereien, die ihre Daten angeben, die Ergebnisse der Umfrage einige Tage vor der öffentlichen Präsentation in  Hamburg. Die Umfrage zu beantworten, dauert nur wenige Minuten.

Die Umfrage ist noch bis 28. August 2015 unter http://tiny.cc/newsprint15 abrufbar.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie werden dann bei der World Printers Forum Konferenz im Rahmen der World Publishing Expo am 7. Oktober 2015 in Hamburg vorgestellt.

Autor

Michael Spinner-Just's picture

Michael Spinner-Just

Datum

2015-08-10 09:25