Das Board des Weltverbands der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) hat bei seinem Jahrestreffen in Wien am 12. Oktober 2011 den Präsidenten von Mexiko, Felipe Calderón Hinojosa, aufgerufen, schnell für ein Ende der Gewalt gegen Medienmitarbeiter zu sorgen und auch der Straflosigkeit im Land entschieden ein Ende zu setzen.

Seit dem Amtsantritt von Präsident Calderón am 1. Dezember 2006 wurden mindestens 30 Journalisten getötet, weil sie ihren Beruf ausübten. Dieses Jahr wurden bislang mindestens drei Journalisten getötet und viele wurden entführt oder bedroht.

Die gegenwärtige Offensive der Regierung gegen das organisierte Verbrechen und die tief verwurzelte Kultur der Straflosigkeit im Lande könnten die Existenz des Journalismus in Mexiko gefährden. Medienmitarbeiter genießen keinen Schutz des Staates und stehen oft vor der dramatischen Entscheidung, ins Exil zu gehen oder sich Selbstzensur aufzuerlegen. In einigen Teilen des Landes, wie zum Beispiel im Bundesstaat Tamaulipas, gehören Nachrichtensperren zum Alltag.

Das WAN-IFRA Board fordert Präsident Calderón auf sicherzustellen, dass Medienmitarbeiter ihrer Arbeit ohne Furcht vor Gewalt oder Vergeltung nachgehen können, und entschiedene Maßnahmen zu treffen, um ein Ende der Straflosigkeit herbeiführen, die denjenigen Schutz gewährt, die Journalisten töten oder einschüchtern. Das Board erinnert Präsident Calderón daran, dass es in seiner Verantwortung liege, den Zugang seiner Bürger zu einer breit gefächerten und unabhängigen Berichterstattung zu garantieren. Das Board appelliert auch an die internationale Gemeinschaft, die mexikanischen Medien weiterhin mit allen Mitteln zu unterstützen, da sie gerade die dunkelste Zeit ihrer Geschichte erleben.