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KBA: Konsolidierung und Neuausrichtung gehen weiter

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KBA: Konsolidierung und Neuausrichtung gehen weiter

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Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG (KBA)

Würzburg, 13.06.13 - Ein durchwachsenes Bild der aktuellen Lage am Druckmaschinenmarkt zeichnete Claus Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG (KBA), bei der 88. ordentlichen Hauptversammlung des weltweit zweitgrößten Druckmaschinenherstellers im Vogel Convention Center in Würzburg.

Mit einer überdurchschnittlichen Präsenz von rund 70 % waren die Anteilseigner der Koenig & Bauer AG bei der Hauptversammlung 2013 im Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg vertreten.

Während der Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen von zahlreichen Vertragsabschlüssen auf den gut besuchten Messen China Print in Peking und der Printtek in Istanbul profitierte, hält die schwache Nachfrage bei Rotationsanlagen für den Publikations- und Zeitungsdruck an. Neben den konkurrierenden Online-Medien bremst die schwache Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten vielerorts die Investiti-onsbereitschaft. In den letzten Wochen haben lediglich Zeitungsdrucker aus Deutschland und Frankreich Neuanlagen bei KBA bestellt. Das Ge-schäft mit Sondermaschinen für den Sicherheitsdruck hat sich nach den außer-gewöhnlich hohen Bestellungen des Jahres 2011 ebenfalls beruhigt. Dagegen entwickeln sich andere Nischenmärkte und das Servicegeschäft positiv. Insge-samt lag im Konzern der Auftragseingang nach den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit ca. 362 Mio. € um gut 25 % unter dem durch die Branchenleitmesse drupa begünstigten Vorjahreswert. Der Auftrags-bestand war Ende Mai mit 614,5 Mio. € um rund 28 % niedriger als 2012.

Aufholjagd in der zweiten Jahreshälfte
Durch kundenseitige Verzögerungen bei größeren Projekten und die Bal-lung von Lieferterminen im zweiten Halbjahr verzeichnete der Druckma-schinenbauer nach fünf Monaten mit 395,2 Mio. € noch einen Umsatz-rückstand zur Jahresplanung. Diese sieht für 2013 einen ähnlichen Kon-zernumsatz wie im Vorjahr (2012: 1.293,9 Mio. €) mit etwas anderer Pro-duktstruktur vor. Bei Rollenoffsetmaschinen und Anlagen für den Sicher-heitsdruck erwartet KBA marktbedingt leicht rückläufige Umsatzvolumina. Im Bogenoffset verfolgt das Management eine weniger volumengetriebe-ne Geschäftsstrategie. In beiden Geschäftsbereichen laufen seit einiger Zeit zusätzliche Programme zur Kostensenkung. Zudem sieht der Vor-stand insbesondere bei Rollendruckmaschinen durch die hinter den oh-nehin gedämpften Erwartungen zurückbleibende Marktnachfrage weiteren Konsolidierungsbedarf. Der Vorstandsvorsitzende wies deshalb in seiner Rede vor den Aktionären darauf hin, dass man sich im laufenden Ge-schäftsjahr anstelle des geplanten moderaten Zuwachses auf ein ähnli-ches Konzernergebnis vor Steuern wie im Vorjahr (6,1 Mio. €) einstellen sollte. Die Zahlen zum ersten Halbjahr veröffentlicht KBA am 9. August.

Weitere Marktanpassung bei Rollendruckmaschinen
Ende Mai beschäftigte die KBA-Gruppe mit 6.156 Mitarbeitern rund 100 weniger als vor einem Jahr. Ohne Auszubildende, Praktikanten und Be-schäftigte in der Altersteilzeitphase liegt die Konzernbelegschaft bereits in der Nähe von 5.500. Nachdem in den letzten vier Jahren im Konzern be-reits über 2.000 Stellen weggefallen sind, hält der Vorstand angesichts der enttäuschenden Marktentwicklung bei Rollendruckmaschinen und in einigen Nischenmärkten zusätzliche Maßnahmen für nötig und baut auf konstruktive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern.

Ertragsverbesserung hat hohe Priorität
Nicht zufrieden in seinem Rückblick auf 2012 zeigte sich der KBA-Vorstandsvorsitzende mit dem Konzerngewinn von 2,3 Mio. € bei einem Umsatz von rund 1,3 Mrd. €: „Wenn man sich im Branchenumfeld um-schaut, bleibt aber festzuhalten, dass es KBA als einzigem der großen Druckmaschinenbauer gelungen ist, trotz erheblicher Aufwendungen für die Restrukturierung und einer erheblichen Wertkorrektur auf das Anlage-vermögen im Bogensegment, im vierten Jahr hintereinander operativ und nach Zinsen schwarze Zahlen zu schreiben. Wir wissen, dass wir an die-ser Stelle noch besser werden müssen und arbeiten auf vielen Feldern mit Hochdruck an der Stärkung unserer Ertragskraft.“ Neben der Neudi-mensionierung der Produktionskapazitäten und den seit Jahresbeginn geltenden Ergänzungstarifverträgen beinhaltet das Maßnahmenpaket Kostensenkungsinitiativen im Konzerneinkauf, in der Verwaltung und in der Fertigung sowie eine Preisanhebung bei Bogenoffsetmaschinen.

Diversifizierung in Digitaldruck und Verpackung
Bolza-Schünemann ging auch auf die durch Unternehmenszukäufe in den letzten zehn Jahren erschlossenen profitablen Produktfelder ein: „Diese frühe Diversifikationsstrategie hat uns in den zurückliegenden Krisenjah-ren sehr geholfen und soll durch gezielte Akquisitionen in zukunftsträchti-gen Drucksegmenten fortgeführt werden. Durch unsere gesunde Bilanz und solide Finanzierung verfügen wir über Handlungsspielräume zur akti-ven Gestaltung unserer Zukunft.“ Als Beispiel nannte er die Absicht, den im wachsenden Foliendruck für flexible Verpackungen tätigen italieni-schen Druckmaschinenhersteller Flexotecnica zu übernehmen. Mit dem Abschluss des Übernahmeverfahrens wird im September gerechnet. Bei der zur drupa 2012 erstmals als Prototyp vorgestellten Digitaldruckanlage KBA RotaJET 76 sind einige Projekte fast abschlussreif. Die erste Anlage wurde vor wenigen Tagen im Inland verkauft. Neben den zunächst ins Auge gefassten Segmenten Bücher-, Direct Mail- und Werbedruck gibt es unerwartet großes Interesse aus dem Zeitungsdruck und von Anwendern aus bisher nicht im Fokus stehenden Bereichen.

Aktionäre stimmen Dividendenvorschlag zu
Zielsetzung des Managements bleibt eine angemessene Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg. Im Konzern konnte KBA das operative Ergebnis ohne Sondereinflüsse in 2012 im Vergleich zum Vorjahr vervier-fachen und auch nach der im Bogensegment vorgenommenen Sonderab-schreibung von 27,1 Mio. € das Betriebsergebnis auf 16,0 Mio. € steigern. Die Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG hat in 2012 nach Thesaurie-rung von 50 % der Summe aus Jahresüberschuss und Gewinnvortrag des Vorjahres einen Bilanzgewinn von 6,6 Mio. € erzielt. Entsprechend schlu-gen Vorstand und Aufsichtsrat nach dem Verzicht auf eine Ausschüttung im Vorjahr den Aktionären eine Dividende von 40 Cent je Aktie aus dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft vor. Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag zu. Der Restbetrag von rund 10.000,- € wird in die ande-ren Gewinnrücklagen eingestellt.

Hinweis: Die Abstimmungsergebnisse zu den einzelnen Tagesordnungspunkten der Hauptversammlung können erst nach Ende der Veranstaltung auf Anfrage mitgeteilt werden. Sie sind – neben weiteren Informationen zur Hauptversamm-lung – auch auf der Internetseite der Gesellschaft einsehbar unter http://www.kba.com/investor-relations/hauptversammlung/hv-2013/

Detaillierte Zahlen zum 1. Halbjahr werden am 09.08.2013 veröffentlicht.

Wichtiger Hinweis:
Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf fundierten An-nahmen und Hochrechnungen der Unternehmensleitung der Koenig & Bauer AG beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzun-gen zutreffend sind, können die künftige tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsäch-lichen Ergebnisse davon aufgrund vielfältiger, vom Unternehmen nicht beeinflussbarer Fak-toren abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der Wirt-schaftslage, der Wechselkurse sowie Veränderungen innerhalb der grafischen Branche gehören. Die Koenig & Bauer AG übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig tatsächlich erzielten Ergebnisse mit den in dieser Pressemitteilung enthaltenen Zahlen und Aussagen identisch sein werden.


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Autor

Michael Spinner-Just's picture

Michael Spinner-Just

Datum

2013-06-13 15:37

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