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Verband Schweizer Medien: Dringliche Verabschiedung des medienpolitischen Pakets unter Einbezug der Frühzustellung gewährleistet Erhalt der Pressevielfalt

Verband Schweizer Medien: Dringliche Verabschiedung des medienpolitischen Pakets unter Einbezug der Frühzustellung gewährleistet Erhalt der Pressevielfalt

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22890

Zürich, 29. April 2020 – Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung das im August 2019 angekündigte medienpolitische Paket zu Handen des Parlaments verabschiedet. Mit dem Ausbau der indirekten Presseförderung (IPF) wurde eine wichtige Forderung der Verlegerverbände aufgenommen. Der Verband Schweizer Medien (VSM) begrüsst den Entscheid, sieht aber zwingenden Optimierungsbedarf beim Einbezug der Frühzustellung. Die Dringlichkeit ist aufgrund der Verschärfung der wirtschaftlichen Not der Medienhäuser durch die Corona-Krise hoch.

Erfreulich ist der vorgesehene Ausbau der indirekten Presseförderung um 20 Millionen Franken auf neu 50 Millionen Franken pro Jahr für die Tageszustellung, welche nach der Aufhebung der Auflagenobergrenze und der Kopfblattregelung neu mehr begünstigten Titeln zu Gute kommt.
 
Damit das heute mit der Botschaft angekündigte medienpolitische Paket für die Presse die geforderte Wirkung entfaltet, muss die Förderung aber auf die Frühzustellung ausgeweitet werden. Die vom Leser sehr geschätzte, aber auch sehr kostenintensive, frühmorgendliche Zeitungszustellung darf nicht benachteiligt werden und muss ebenfalls von der Förderung berücksichtigt werden. Damit kann auch die für den politischen Diskurs wichtige Sonntagspresse berücksichtigt werden. Zur Finanzierung sind zusätzliche 60 Millionen Franken nötig. Eine Arbeitsgruppe des BAKOM, bestehend aus Experten der Verwaltung, Logistikspezialisten der Verleger und der Post hat ein Konzept dafür ausgearbeitet, welches die Umsetzbarkeit aufzeigt.
 
Für eine faire Verteilung der Förderung zwischen klein- und grossauflagigen Titeln muss eine Abstufung der Förderbeträge an der Schwelle der bisherigen Auflagenobergrenze von 40'000 Exemplaren vorgenommen werden.
 
Die Corona-Krise hat den Strukturwandel beschleunigt. Die Lage ist äusserst ernst. Eine erste Schätzung des Verlegerverbands lässt einen zu erwartenden Rückgang der Werbeerträge von rund 400 Mio. CHF für das laufende Jahr befürchten. Einige Verlage beklagen ein Wegbrechen der Werbung von bis zu 80% im Vergleich zum Vorjahresvolumen. Der VSM fordert darum eine Debatte mit hoher Dringlichkeit.

Weiterführende Infos
Medienmitteilung BAKOM

Verband SCHWEIZER MEDIEN
Der Verband SCHWEIZER MEDIEN ist die Branchenorganisation der privaten schweizerischen Medien-unternehmen mit Schwerpunkt Print und Online. Er vereinigt über 100 Unternehmen und branchennahe assoziierte Mitglieder, die zusammen rund 300 Zeitungen und Zeitschriften herausgeben sowie verschie-dene Newsplattformen und elektronische Medien anbieten. Zusammen mit den beiden sprachregionalen Organisationen, MÉDIAS SUISSES und STAMPA SVIZZERA, setzt sich der Verband SCHWEIZER MEDIEN für die Wahrung der Interessen der privaten Medienunternehmen in der Schweiz ein. Gegründet wurde der Verband 1899. Sein Sitz ist in Zürich.
(https://www.schweizermedien.ch/)

Autor

Michael Spinner-Just's picture

Michael Spinner-Just

Datum

2020-04-30 08:24