Mafra gehört zu den wichtigsten Medienunternehmen in der Tschechischen Republik und bedient alle Kanäle – Print, Online, Fernsehen und Rundfunk. Über die gedruckten Zeitungen erreicht Mafra regelmäßig rund 2,4 Mio. Leser. Die auflagenstärksten Titel sind die Tageszeitungen Mladá fronta DNES, Lidové noviny und Metro. Die Wochenzeitung 5plus2 erscheint jeden Freitag in einer Auflage von über 800 000 Stück. Die Aktiengesellschaft Mafra ist ein Teil von Agrofert, einer der größten Industriegruppen des Landes, die besonders in der chemischen und Nahrungsmittelindustrie tätig ist.
In den beiden zur Mediengruppe gehörenden Druckereien in Prag und Olmütz werden insgesamt sieben Produktionslinien betrieben, deren Kern jeweils die Rollenoffsetmaschinen vom Typ Koenig & Bauer Colora sowie die Weiterverarbeitungstechnologie von Ferag sind. Jede der Druckmaschinen hat eine Leistung von 37500 Exemplare pro Stunde und kann 48 Seiten im Berliner Format bzw. 96 Seiten Tabloid produzieren. Insgesamt werden pro Jahr rund 30.000 Tonnen Papier verarbeitet. Da die beiden Standorte über identische Technologie verfügen und geografisch ideal liegen, bestehen gute Bedingungen für die vertriebsmäßige Abdeckung des ganzen Landes und auch des benachbarten Auslands. Und damit auch gute Voraussetzungen für die Abwicklung externer Aufträge.
Mehr Kapazität war erforderlich
Diese Aufträge waren es, die vermehrt eine buchbinderische Verarbeitung nötig machten – insbesondere den Dreiseiten-Beschnitt. Und so hatte Mafraprint seine Druckereien 2015 mit Ferag-Schneidtrommeln vom Typ SNT-35 ausgerüstet. Sie sind direkt in die Produktionslinien integriert und können das Produkt kontinuierlich von drei Seiten beschneiden. Nach den Schneidtrommeln war von Mafraprint als nächster logischer Schritt in "klassische" lineare Sammelhefter investiert worden, die zwar den Markt für Zeitschriften öffneten, aber durch die limitierte Geschwindigkeit schnell an Grenzen kamen.
Mafraprint-Geschäftsführer Michal Tamchyna: "Ein auf Zeitungspapier hergestelltes Supplement mit einem Umschlag auf gestrichenem Papier war von den Kunden positiv angenommen worden und somit hatten wir bald Grenze der Kapazität erreicht. Angesichts der Vollauslastung kamen Bedenken auf. Es war keine Reserve mehr vorhanden – weder im Falle einer Störung noch für Sonderaufträge. Aus diesem Grunde haben wir ein Auswahlverfahren gestartet und die neue Anlage im Investitionsplan für 2017 vorgesehen. Insgesamt haben wir für die Entscheidung weniger als sechs Monate gebraucht. Am Jahresende 2016 wurde durch den Vorstand von unserem Gesellschafter Agrofert a.s. der Investitionsplan verabschiedet und im ersten Quartal des Jahres 2017 haben wir den Liefervertrag mit Ferag unterschrieben. Die Lieferung und Inbetriebnahme sind in den Herbstmonaten ohne Probleme erfolgt. Schulung und Inbetriebnahme haben wir auf Empfehlung der Firma Ferag in zwei Phasen realisiert. Dies hat sich trotz erhöhten Kosten für die zweite Runde als eine gute Entscheidung gezeigt."
Interner Auftrag als Basisauslastung
Die neue UniDrum UDR2-350-ZF6 ermöglicht jetzt ein Zusammentragen und Heften mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit und hat die Heftkapazität bei Mafraprint in Prag verdreifacht. Aktuell ist die UniDrum mit drei JetFeedern ausgestattet, drei weitere Zuführungen können aber nachgerüstet werden. Den Schritt in die UniDrum für den Standort Prag hatte ein dort vorhandener interner Auftrag erleichtert: Die Tageszeitung DNES erhält jeden Tag eine andere Beilage mit Zeitschriftencharakter. Die Produktion dieser Beilagen hatte bis dahin einen sehr aufwändigen Workflow unter Einbindung von Partnern nötig gemacht, der aufgrund der neuen Ferag-Technologie deutlich vereinfacht werden konnte.
Mafraprint-Geschäftsführer Michal Tamchyna: "Auch wenn dieser Eigenbedarf anfangs die angestrebte Auslastung der Schneide- bzw. Hefttrommel nicht gewährleisten konnte, hat doch diese Investition die Zuverlässigkeit der Produktion erhöht und zur Verkürzung der Produktionszeiten für die eigenen Einsteckprodukte sowie einer Kostensenkung in der Produktion gewährleistet. Weil die UniDrum aber die einzige Weiterverarbeitungsanlage dieser Art in der Region darstellt, ist es innerhalb weniger Monate gelungen die geplante Auslastung durch externe Aufträge zu erreichen." Damit wurden die hochgesteckten Ziele des Kunden Mafraprint erfüllt, wo vor allem mit sehr kurzen ROI-Zeiträumen kalkuliert wird.
Bereits jetzt lasten die Aufträge externer Kunden – dazu zählen Verlage und Stadtverwaltungen ebenso wie Handelsketten – die Gesamtkapazität bei Mafraprint zu mehr als der Hälfte aus. Mafraprint plant auf Grund der erfolgreichen Marktausweitung bereits im Herbst dieses Jahres, die UniDrum-Anlage mit dem Umschlaganleger UniCover 40 und einer Abwicklung der Produkte von MultiDisc zu ergänzen. Dies soll auch zu einer weiteren Geschwindigkeitssteigerung von aktuell rund 28.000 Ex./Std. auf dann ca. 35.000 Ex./h führen.
Ein qualitativer Sprung
Michal Tamchyna: "Die neue Sammelheft-Technologie bedeutet einen qualitativen Sprung nicht nur für die Druckerei, sondern auch für den Verlag." Der Schritt in die neue Technologie hat nach Tamchynas Aussage eine zusätzliche Qualifizierung der Bediener erforderlich gemacht – auch was die Wartung anbelangt. Dank der Unterstützung von WRH Global Czech, der tschechischen Vertretung der Ferag, konnten die geplanten Termine und Parameter erreicht werden. Michal Tamchyna bewertet deshalb die Zusammenarbeit mit Ferag und WRH Global als "langfristig sehr positiv".
(http://www.ferag.com)
Mediengruppe Mafra in Tschechien: Sammelheft-Kapazität verdreifacht
Mediengruppe Mafra in Tschechien: Sammelheft-Kapazität verdreifacht
Article ID:
22067
22.08.2018 – Ursprünglich konzipiert für den Druck der wichtigsten Tageszeitungen in der Tschechischen Republik haben sich die beiden Druckereien der Mediengruppe Mafra längst zu Coldset-Druckdienstleistern mit einem breiten Portfolio entwickelt. Mit der Investition in eine Ferag UniDrum wurde im November 2017 die Heftkapazität am Standort Prag verdreifacht.
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