Summary

Die amerikanische Zeitungsindustrie hat sich vom Schock der Rezession erholt. Realismus beherrschte Anfang Juni in Atlanta, Georgia, die ANPA/TEC, die jährliche Ausstellung für die gesamte Zeitungstechnik. Man begegnete weder dem Kaufrausch früherer Zeiten noch der Katastrophenstimmung des Vorjahrs. Auch der Amerikanische Zeitungsverlegerverband trat in Atlanta mit neuem Elan an: Unter der 1991 gewählten Präsidentin Cathleen Black fusionierte die bisherige ANPA mit anderen Organisationen der Zeitungsbranche, vor allem mit dem Newspaper Advertising Bureau (NAB). Die neue "Newspaper Association of America" (NAA) soll die Interessen der Zeitungen auch im politischen Bereich deutlicher vertreten. Im Augenblick befürchten die Zeitungen Konkurrenz von den Telefongesellschaften bei Audio- und Videotex-Diensten. Dank der amerikanischen Infrastruktur sehen die meisten Zeitungen darin einen lukrativen Erwerbszweig, Auch dafür war neue Technik in Atlanta zu sehen. Sonst waren Neuankündigungen relativ mager. Bei Druckmaschinen mußte man schon hinterfragen oder die "Breakout Sessions" besuchen, um zu erfahren, wohin die Reise im Druckmaschinenbau geht. Die Ausstellungsstände zeigten nur Altbekanntes - keine Hinweise auf 6 Platten breite Maschinen, neue zonenfreie Farbwerkkonzepte, die Vollautomatisierung des Rollenkellers und Entwicklungen im Hinblick auf Computer-to-Press. Mehr wurde da schon bei Versandraumeinrichtungen gezeigt, wo die Entwicklung durch die Forderung nach maßgeschneiderten, das heißt immer feiner zonierten Zeitungen in Bewegung kam. Der Versandraum wird dadurch zum Vereinzelungsraum. Alles in allem: Wer wissen will, wohin der ,Trend in der Zeitungswelt geht, kommt ,um Messen wie ANPA/TEC oder die IFRA ‘92 im Oktober in Genf nicht herum.