Summary

Blindplatten, ds. nichtdruckende Aluminiumplatten, die an den Stellen des Druckplattenzylinders eingesetzt werden, die nicht mit einer Druckfarbe belegt sind. Ihr Anteil an den Gesamtkosten der Druckplatten macht heute schon bis zu einem Viertel aus und dieser dürfte mit der Zunahme des Mehrfarbendrucks, insbesondere der auf beidseitigen Vierfarbendruck ausgelegten Rotationsdruckmaschinen noch steigen. Es lohnt sich also, über einen wirtschaftlicheren Einsatz von Blindplatten nachzudenken. IFRA und NATS haben deshalb im Frühjahr 1992 die Technische Universität Chemnitz, Institut für Polygrafische Technik beauftragt, ein solches Forschungsprojekt durchzuführen. Der nach vielen systematischen Untersuchungen hervorgegangene Vorschlag der Chemnitzer Wissenschaftler geht dahin, die Stärke der Blindplatten von 0,3 auf 0,2 mm zu vermindern. Die dünnere Platte läßt sich straffer aufspannen und sie wird einer geringeren Belastung unterworfen, sodaß daraus eine weit längere Lebensdauer resultiert. In der Praxis wurden Standzeiten nach mehrmaligem Umhängen der Platten bis zu 6 Millionen Zylinderumdrehungen erreicht. Rechnet man die Einsparung an Reinaluminium, die sich aus der Verringerung der Plattenstärke ergibt, auf den Weltverbrauch hoch, so ergibt sich die stattliche Summe von 1.600 Tonnen/Jahr, was darüber hinaus einer Einsparung von Elektroenergie von über 50 Millionen kWh entspricht. Rechnet man die Einsparung durch die Mehrfachbenutzung der Blindplatten hinzu, so kommt man sogar auf eine Summe von 4.500 Tonnen/Jahr bzw. rund 150 Millionen kWh - die Einsparungsmöglichkeiten im Markt der "wipe-on"-Platten ist dabei nicht mitgerechnet.