Summary

Nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Der Rücklauf von nicht verkauften Exemplaren (Remittenden) dient nicht nur der Zuführung des Altpapiers zum Wertstoffkreislauf, sondern liefert auch aufschlußreiche Informationen für den Vertrieb und die Druckerei. Der vorliegende Special Report befaßt sich mit der Rückführung der Remittenden und den erforderlichen Kontroll- und Zählverfahren. Die Rücklieferung erfolgt über zwei verschiedene Kanäle: zum einen über Pressegroßhändler, die den Vertrieb unterschiedlicher Presseerzeugnisse (Zeitungen, Zeitschriften und ähnlicher Produkte) übernehmen, und zum anderen über Vertriebe, die nur bestimmte Titel ausliefern. Letzteres ist insbesondere bei den untersuchten Tageszeitungen der Fall. Beide Vertriebsorganisationen haben sehr unterschiedliche Mengen zu verarbeiten. Folglich sind auch die technischen Lösungen, die für diese Unternehmen angeboten werden, sehr verschieden. Die bei der Remissionsverarbeitung gewonnenen Informationen finden vielfältige Anwendungen. Sie ermöglichen nicht nur die Überprüfung der von den Vertriebsstellen deklarierten Mengen und eine zuverlässige Abrechnung, sondern auch eine bessere Kenntnis des Leserverhaltens in Abhängigkeit von den Ereignissen und den Vertriebsgebieten sowie die Erhebung präziser Daten für die Verkaufsstatistik. Verschiedene Regionalzeitungen haben Remittendenkontrollsysteme entwickelt, die zumeist auf der Erfassung von Strichcodes basieren. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden mehrere Anlagen in Europa besichtigt, die auf die Anforderungen dieser Tageszeitungen offensichtlich sehr gut abgestimmt sind. Für Grosso-Unternehmen ist es unverzichtbar, die Rücklaufmengen auf ein Minimum zu reduzieren, da deren Kontrolle mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden ist, dessen Kosten nicht weitergegeben werden können. Dies ist jedoch keine leichte Aufgabe, da diese Unternehmen eine große Anzahl unterschiedlicher Produkte erfassen müssen. Im Presse-Grosso werden daher Zählsysteme eingesetzt, die auf der optischen Erkennung der Titelseite basieren. Die bei der Remissionsverarbeitung beobachteten Probleme werden anhand einer Funktionsmatrix analysiert, die eine Aufschlüsselung der verschiedenen Funktionen nach Prozeßstufen ermöglicht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die noch bestehenden technischen Probleme und mögliche Lösungen. Die im vorliegenden Special Report dargelegten Fakten wurden bei zahlreichen Betriebsbesichtigungen eruiert, deren Ergebnisse im Anhang dokumentiert sind.