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Video- und Audio-Einsatz auf Zeitungswebsites - Eine Marktstudie

Video- und Audio-Einsatz auf Zeitungswebsites - Eine Marktstudie

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Summary

Zeitungen haben eine lange Tradition als bedeutendes, aber "flaches", sprich zweidimensionales Medium, das durch statischen Text und insbesondere durch statische Bilder geprägt ist. Seit dem Aufkommen von Rundfunk und Fernsehen als konkurrierenden Nachrichtenmedien waren die Zeitungen stets darum bemüht, ihre größte Schwäche zu überwinden, die darin begründet liegt, dass sie in einer Welt der Bewegung und der Töne weder bewegte Bilder noch Ton bieten können. Dann kam das Internet. Die Printmedien gingen online. Und damit bot sich den Zeitungen nach 400 Jahren endlich die Möglichkeit, bewegte Bilder und Töne - Video und Audio - in ihre Nachrichtenpräsentation einzubeziehen. Die theoretische Möglichkeit und das praktische Knowhow ist allerdings zweierlei. Das Handling von Nachrichten in Video- und Audio-Form ist komplettes Neuland für ein Medium, dessen Produktionssysteme und Berufsbilder für eine zweidimensionale Welt konzipiert sind. Einige Kritiker werten alle Bemühungen um eine Konvergenz über die Grenzen der traditionellen Medien hinweg als enormes finanzielles Risiko. Dennoch begeben sich eine Reihe von Pionieren unter den Zeitungsverlagen auf Entdeckungsreise in die neue Multimedia-Welt: Sie ermuntern ihre Fotografen, bei ihren Reportagen auch digitale Videokameras mitzunehmen, statten ausgewählte Reporter mit digitalen Audiorecordern aus oder stellen erfahrene Mitarbeiter von lokalen Fernseh- und Radiostationen zur Verstärkung ihrer Internet-Teams ein. Man könnte fast meinen, die Integration von Video und Print sei inzwischen Usus, wenn man die jüngste Ankündigung einer inhaltlichen Zusammenarbeit zwischen der BBC, dem "Aushängeschild" auf dem internationalen Fernsehmarkt, und der weltweit renommierten Zeitung The New York Times betrachtet. Zehn Jahre nach Beginn der Online-Ära bieten zwar viele Tausend der weltweit Zehntausenden von Tages- und Wochenzeitungen Online-Ausgaben im Web als Ergänzung zu ihren Printprodukten an, doch sind bisher schätzungsweise weniger als 400 traditionelle Printpublikationen auch im Bereich der Erstellung und Verbreitung von Nachrichteninhalten in Video- und/oder Audio-Form aktiv. Das Einzige, was sich auf den Websites der meisten Zeitungen bewegt oder Töne produziert, sind animierte Werbung und interaktive Menüs. Die Anzahl der Zeitungen, deren Redaktionen mit einem Fernseh- oder Radiosender zusammenarbeiten, ist noch geringer. Dies mag ein bescheidener Anfang sein, bei dem die Pioniere den Ton angeben, doch andere wollen folgen. So wird der Suche nach tragfähigen Multimedia-Modellen in vielen führenden Verlagsgruppen in aller Welt mittlerweile eine hohe Priorität eingeräumt. Die Ifra erhält zunehmend Anfragen nach Informationen, wer was und wie tut. Um dem Informationsbedarf der Branche Rechnung zu tragen, wurde im Jahr 2001 ein Ifra-Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, das sich mit den weltweiten Aktivitäten auf diesem Gebiet beschäftigt. Im Rahmen der Newsplex-Partnerschaft mit der Universität von South Carolina (USC) in den USA hat die Ifra das Center for Mass Communications Research am College of Journalism and Mass Communications der USC damit beauftragt, in einem Forschungsprojekt zu ermitteln, in welchem Maße sich Zeitungsunternehmen in aller Welt - über statische text- und bildorientierte Websites hinaus - im Bereich Multiple Media engagieren. Der vorliegende Forschungsbericht basiert auf den Ergebnissen von zwei verschiedenen Studien. Die erste dieser Studien ist eine online durchgeführte Umfrage unter den Publishing-Unternehmen, die in der umfangreichen internationalen Datenbank der Ifra verzeichnet sind. Diese Umfrage war in drei Abschnitte untergliedert: die Nutzung von Audio und Video auf den Websites der Verlagsunternehmen, medienübergreifende Partnerschaften und die Managementprozesse in den Nachrichtenredaktionen der teilnehmenden Medienunternehmen. Im Rahmen der zweiten Studie wurden die strukturellen Audio-/Video- Elemente auf den Hauptseiten von Zeitungs-Websites in aller Welt untersucht. Insgesamt lässt sich aus den Ergebnissen ablesen, dass nur wenige Verlagsunternehmen, die Tageszeitungen herausgeben, tatsächlich im Bereich Multiple-Media aktiv sind. Nur ganz wenige arbeiten bei der Nachrichtenberichterstattung mit Medienpartnern zusammen. Selbst bei den Unternehmen, die derzeit im Multiple-Media-Bereich tätig sind, ist die Integration der redaktionellen Entscheidungsprozesse für Print- und Online-Aktivitäten nur sehr schwach ausgeprägt. Dies gilt sowohl für die Entscheidung über redaktionelle Inhalte als auch für den Einsatz von Reportern für das traditionelle Printmedium bzw. die Audio-/Video-Berichterstattung. Die Managementprozesse laufen weiterhin separat. Eine weitere interessante Erkenntnis ist die, dass die Umfrageteilnehmer zwar derzeit meist Printjournalisten einstellen und diese dann für die Arbeit in einer Multiple- Media-Umgebung schulen, langfristig aber bereits ausgebildete Multiple-Media-Journalisten klar bevorzugen würden. Die Ergebnisse dieses Projekts werden nicht nur im vorliegenden Bericht veröffentlicht, sondern sollen den Ifra-Mitgliedern auch über eine recherchierbare Datenbank zugänglich gemacht werden. Dies soll Verlagen, die daran interessiert sind, mit ihren Zeitungen im Multiple-Media- Bereich aktiv zu werden, die Möglichkeit bieten, sich mit anderen Unternehmen mit ähnlicher Zielsetzung in Verbindung zu setzen. Die Universität von South Carolina hat auch Interesse daran geäußert, die Studie nach einer gewissen Zeit erneut durchzuführen, um neue Trends erkennen zu können.


Date:
2002-10-01
Language:
German
Type:
IFRA Special Report
Number:
2.34
Author:
Northrup, Kerry J.

Author

Jochen Litzinger's picture

Jochen Litzinger

Date

2002-11-28 01:00

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