In diesem Abschnitt finden Sie Leitartikel zum Thema „Schweigen ist der Tod der Demokratie. Eine freie Presse erhebt die Stimme.” Zeitungen können die Texte unter Verweis auf WAN-IFRA frei veröffentlichen und in jede gewünschte Sprache übersetzen.
„Ohne freie Presse gibt es keine Demokratie“
von Tawakkul Karman, Journalistinnen ohne Ketten, Jemen
Die Friedensnobelpreisträgerin Tawakkul Karman ist Menschenrechtsaktivistin, Journalistin, Kämpferin für Pressefreiheit und Mitbegründerin der Nichtregierungsorganisation „Journalistinnen ohne Ketten“. Als eine der führenden politischen Aktivistinnen des Jemen hat sie Proteste und Sit-ins organisiert, um auf Themen wie die Freilassung politischer Gefangener, staatliche Korruption, Meinungsfreiheit und Frauenrechte aufmerksam zu machen. Für ihre Friedensarbeit und ihren Einsatz für die Förderung von Frauenrechten wurde sie 2011 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Tawakkul Karman ist damit die bislang jüngste Friedensnobelpreisträgerin und die erste arabische Frau, der diese Auszeichnung zuteil wurde.
In einem Exklusiv-Interview mit WAN-IFRA sprach Tawakkul Karman über die Bedeutung einer freien Presse in der arabischen Welt.
Die unheilvolle Macht des Schweigens
von Anabel Hernández, Preisträgerin des WAN-IFRA-Pressefreiheitspreises Goldene Feder der Freiheit 2012, Mexiko
Anabel Hernández ist als Journalistin und Autorin bekannt für ihre investigative Berichterstattung über Korruption und Machtmissbrauch in der mexikanischen Politik, insbesondere für ein Buch, in dem sie die Verstrickungen zwischen organisiertem Verbrechen und hochrangigen Vertretern von Staat und Gesellschaft in Mexikos „Drogenkrieg“ aufzeigt.
Quellenschutz
von Geoffrey Robertson Q.C., Fachanwalt für Menschenrechte, Großbritannien
Geoffrey Robertson Q.C. ist Mitautor von Robertson & Nicol on Media Law, einem anerkannten Fachbuch zum Thema Medienrecht. Als UN-Berufungsrichter fällte er das Grundsatzurteil zum Thema Quellenschutz in Kriegsverbrecherprozessen.
Anekdote, Plattitüde, inspirierendes Zitat etc.
von Mahmoud Salem, Blogger (alias „Sandmonkey“), Ägypten
Mahmoud Salem ist ein ägyptischer Blogger, Aktivist, Autor und Unternehmer. Mit „Rantings of a Sandmonkey“, dem bekanntesten englischsprachigen Blog in Ägypten, der mehr als 5,5 Millionen Unique Views verzeichnet, gewann Salem in den Jahren 2006 und 2007 die wichtigsten Blog-Auszeichnungen im Nahen Osten und in Afrika. Auf Twitter hat er mehr als 70.000 Follower. Seine wichtigsten Themen sind die Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Religionsfreiheit sowie die Rechte der Frauen. Bei der Revolution vom 25. Januar 2011, die den ägyptischen Präsidenten Hosny Mubarak zu Fall brachte, war seine eine der führenden Stimmen. Heute unterstützt er zahlreiche Entwicklungs- und Transparenzprojekte, um zum Aufbau eines besseren Ägyptens beizutragen. Seine Artikel sind in den Zeitungen Christian Science Monitor, The New York Times, The Daily Star, The Guardian sowie auf unterschiedlichen Websites erschienen.
Die „freie Presse“ kann auch lügen
von Alain Gresh, Stellvertretender Direktor von Le Monde diplomatique, Paris, und Betreiber des Blogs „Nouvelles d'Orient“.
Alain Gresh hat eine Reihe von Büchern über den Nahen Osten veröffentlicht, darunter „Les 100 clés du Proche-Orient“, Fayard, 2011, und „De quoi la Palestine est-elle le nom?“, Les liens qui libèrent, 2010.
Schweigen ist der Tod der Demokratie
Von Erik Bjerager, dänischer Chefredakteur und Präsident des World Editors Forum
Erik Bjerager, geboren 1958, ist Chefredakteur und Geschäftsführender Direktor der überregionalen dänischen Zeitung Kristeligt Dagblad. Er hat an der Danish School of Journalism studiert und einen Master-Abschluss an der American University in Washington, D.C. erworben. Bevor er 1994 seine heutige Position übernahm, war er als Journalist in Dänemark und im Ausland tätig.
Schweigen ist der Tod der Demokratie. Eine freie Presse erhebt die Stimme.
von Umar Cheema, Investigativjournalist, Pakistan
Umar Cheema ist Reporter bei der pakistanischen Zeitung The News in Islamabad. Er wurde im September 2010 von unbekannten Angreifern entführt, seiner Kleidung beraubt, verprügelt und in demütigenden Posen fotografiert. Nach dem Angriff wandte er sich an das Fernsehen und schilderte dort, dass seine Entführer ihn gefragt hätten, warum er nicht aufhöre, kritisch über die Regierung zu berichten. Cheemas Weigerung, über seine Entführung und die erlittenen Misshandlungen zu schweigen, hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das landesweite Problem der Gewalt gegenüber der Presse in Pakistan gerichtet.
Es geht nicht nur darum, die eigene Meinung zu äußern, sondern dieses Recht auch für die anderen zu erkämpfen
von Fahem Boukadous, Journalist und Aktivist, Tunesien
Fahem Boukadous ist ein tunesischer Menschenrechtsaktivist und Journalist, der wegen seiner Berichterstattung verfolgt wurde. Als er für den Satelliten-TV-Sender Al-Hiwar-Ettounsi über eine soziale Protestbewegung in der Minenregion Gafsa Redeyef im Süden Tunesiens berichtete, wurde er von staatlichen Behörden verhaftet.
Eines der elementaren Rechte des Menschen
von Anette Novak, frühere Chefredakteurin bei Norran, Schweden
Anette Novak wurde 2009 zur Chefredakteurin der Tageszeitung Norran ernannt und ist ebenfalls seit 2009 Vorstandsmitglied beim schwedischen Medienverband. Unter ihrer Regie hat sich die Zeitung mit ihrer 100-jährigen Geschichte zu einem modernen Medienunternehmen entwickelt, das den Schwerpunkt auf Mitgestaltung legt und sich als Marke nicht mehr nur als „führender Nachrichtenanbieter“ positioniert, sondern als „Motor für die Gestaltung der Zukunft der Community.“